Kaum
hatten sich die Bürger der Stadt Bewitz vom Schock des
Kölmener Unglucks erholt, als ihre Stadt zwei Wochen später
als
die Schaubühne eines weiteren jedoch ziemlich amüsanten
Zwischenfalls diente. Im Stadtteil Akonitz werden die Gleise der
Hauptstrecke von einem Viadukt getragen aber das
Werksgelände liegt auf normaler Grundebene. Die beiden
Bereiche werden von einer Rampe mit einer Steigung von 25 promille
miteinander verbunden. Am betroffenen Tag wurde eine C-gekuppelte Lok
der
Klasse G, die in Tormu liegengeblieben
und zum Werk geschleppt
worden war, langsam von einer D-gekuppelten Tenderlok der
Klasse H die
Rampe hinuntergelassen, als bei dieser die Bremsvorichtung brach. So
konnten die beiden Maschinen auf das Werkshof hinunter, durch den am
Ende des Ausziehgleises befindlichen Prellbock, über die
Straße hinweg und gegen den Haupteingang des
gegenüberliegenden Polizeireviers stürzen. Laut
Augenzeugenaussagen sei nie zuvor noch seitdem so schnell ein so
großes Polizeiaufgebot zu sehen gewesen. Glücklicherweise
gab es keine Verletzungen (außer vielleicht am Stolz der Polizei)
und die beiden Lokomotiven waren bis zum Abend des folgenden Tages
geborgen worden.
(c) Norman Clubb 2004