Merhzweck-Verbundlokomotive
Klasse 434E h3v
Konstruktion
von Jochann Ketterik
Erbaut 1985 (unter der Leitung von
Artur Gorote)
im RSR-Werk, Bewitz-Akonitz, Ruhnien
Ende
der 1980er Jahre spürten die Kessel der 2'D-Loks der
Klasse 423D von Mikhail
Rodnivacek ihr fortschreitendes Alter. Ketterik
war offensichtlich der Meinung, daß die Zeit dieser Maschinen
noch nicht vorbei war und beschloß, sie der aktuellen Praxis
anzupassen. Der schwerwiegendste Aspekt des Umbaus lag in der
Umstellung auf dreizylindrischen Verbundantrieb. Die
Außenzylinder blieben um 90° zueinander versetzt und
empfingen Niederdruckdampf. Ein
neuer Hochdruckinnenzylinder wurde eingebaut und dessen Kurbelzapfen
war um 135° zu den beiden anderen versetzt. Alle drei
Zylinder wirken auf die zweite Kuppelachse.
Die führende Kuppelachse ist gekröpft, um mit der inneren
Pleuelstange nicht in Berührung zu kommen. Der Hochdruckzylinder
empfängt Naßdampf, der vor Eintritt in die
Niederdruckzylinder zwischenüberhitzt wird. So wird eine allzu
hohe Überhitzungstemperatur vermieden und das
Schmieren des Hochdruckzylinders vereinfacht. Darüber hinaus
brachte der Umbau Boxpok-Räder und einen neuen, kegelförmigen
Dampfkessel, dessen Feuerbüchse der der früheren Klassen
323FF und 533BB ähnlich
war, ein Unterschied besteht im Gaserzeugerverbrennungssystem. Vanderbilt-Tender
wurden nicht verwendet, da die Fähigkeit zur Rückwärtsfahrt immer noch
hochgeschätzt war. Die bestehenden Tender erhielten neue Drehgestelle. Alle 1986
noch vorhandenen 58 Maschinen wurden umgebaut. Die Arbeit ging relativ langsam
voran, sodaß die letzte umgebaute Lokomotive erst 1991 das Werk verließ.
Letztendlich blieb, bis auf den (entsprechend modifizierten) Hauptrahmen, das
Führerhaus und den Tenderkasten, von der
originalen Lok nicht viel übrig.
Text und Grafik
© Norman Clubb 2011