Class 533E 2-10-4T (1968)

Mehrzweck-Tenderlokomotive Klasse 533E 1'E2' h3t
Konstruktion von Jochann Ketterik
Erbaut 1968 im RSR-Werk, Bewitz-Akonitz, Ruhnien

Die Geschichte der Lokomotive bei der RSR ist übersät mit Konstruktionen, die auf dem Papier unschlagbar erschienen aber auf dem Gleis enttäuschten. Ein Beispiel dafür ist die hier zu sehende 1'E2'-Tenderlok. Zur Zeit ihrer Herstellung hat die RSR zwar über großrädrige Tenderlokomotiven in Form der soliden und zuverlässigen 2'D2' h2t der Klasse 423E und ihrer Schlepptender-Kusinen der Klasse 423D verfügt. Die vorhandenen E-gekuppelten Tenderloks besaßen dagegen kleine Treibräder, die dafür ideal waren, die steilen Rampen des Südhochlands hinaufzustampfen, in den Ebenen eher aber ein Hindernis. Daher die großrädrige 533E. Um das reichliche Reibungsgewicht von gut 110 Tonnen auszunutzen, bekamen die Loks einen Drillingsantrieb mit (anfangs) Heusinger-Steuerung - Ketterik war scheinbar der Meinung, daß er sich mit Ventilsteuerung Zeit lassen konnte. Die Konstruktion hat mehrere Eigenschaften aufgewiesen, die im Nachhinein nichts Gutes verheißen konnten. Der Kessel war eine verlängerte Ausführung von dem der 423E, die Feuerbüchse blieb aber unverändert, was der Dampferzeugung nicht gerade geholfen hat. Mit ihrem langen Radstand hat sich die Lokomotive auf den engen Gleisradien der südlichen Strecken nicht gefreut. Trotz ihrer Krauss-Helmholtz-Achse kam die Lok in Verdacht, das Gleis zu beschädigen. Das hintere Ende der Maschine war mit dem der 423E identisch, das Drehgestell war dadurch der Aufgabe, das höhere Gewicht und die schiere Wucht der 533E in die Kurven zu lenken, nicht gewachsen, sodaß die Laufeigenschaften in der Rückwärtsfahrt alles andere als optimal waren. Insgesamt wurden nur vier Maschinen gebaut, die schnell erkannten Probleme machten einen Weiterbau unmöglich. Alle 533E waren bis 1977 ausgemustert.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011