Class 520A fireless 0-10-0 (1958)

Dampfspeicher-Rangierlokomotive Klasse 520A s2
Konstruktion von by Mikhail Rodnivacek
Erbaut 1958 im RSR-Werk, Bewitz-Akonitz, Ruhnien

Relativ früh wurde bei vielen Eisenbahnverwaltungen erkannt, daß für Dampflokomotiven das Rangieren den mit Abstand unwirtschaftlichsten Dientsbereich darstellt. Der Hauptgrund dafür ist die Notwendigkeit, auch zwischen Einsätzen ständig unter Dampf zu stehen. In den meisten Fällen wurde auf das Problem mit Diesellokomotiven geantwortet. Diese benötigten eine eigene Inftrastruktur für Versorgung, Wartung und Pflege. Dies lieferte einen wertvollen Fuß in der Tür für die Umstellung des gesamten Lokomotivenparks auf Dieselbetrieb. Bei der RSR war es anders. Da die Rangierbahnhöfe der RSR meistens in der Nähe der Industriegiebete des Landes liegen, ist es möglich, eine Dampfversorgung stets aufrechtzuhalten. Die Klasse 520A wurde konzipiert, um diesen Zustand auszunutzen. An anderen Stellen war es relativ einfach, ortsfeste Dampfkessel zu installieren.

Die feuerlose Lok besitzt lediglich einen Dampfbehälter in Form einer einfachen Tonne, die mit hoher Dampfspannung geladen werden kann aber auch frei von den mit der komplexen Bauweise eines gefeuerten Kessels verbundenen Problemen ist. Die Maschinen der Klasse 523B waren klassische Rangierlokomotiven, die alle oben aufgeführten Nachteile aufwiesen. Alle zwanzig Loks dieser Klasse wurden ihrer Dampfkessel beraubt - diese wurden aufgearbeitet und als Ersatzteile hinterlegt - und mit einem Dampfbehälter ausgerüstet. Das Führerhaus wurde (für feuerlose Loks typischerweise) am vormals vorderen Ende der Lok, oberhalb der Zylinder, angeordnet. So konnte man die Dampfleitungen möglichst kurz halten. Der Dampfbehälter steht unter maximal 50 atü Überdruck, der Betriebsdruck von 17 atü wird über ein Reduzierventil erreicht. Das Fahrwerk der 523B wurde (mit geringfügigen Änderungen) beibehalten, schließlich hat man sich angesichts der niedrigen erwarteten Betriebsgeschwindigkeit keinen Vorteil aus Ventilen erwartet. Der Abdampf gelangt über den vor dem Führerhaus angeordneten Schalldämpfer in die Atmosphere. Die ersten zehn Exmplare wurden den Bw Bewitz und Vorpswehen zugeteilt, der Rest wurde im gesamten Netz verstreut.

Eine Maschine wurde 1959 mit blank geputzten Radreifen und -Naben auf der Leipziger Messe ausgestellt, s.u. Die osteuropäischen Eisenbahnverwaltungen, deren Investitionskapital stets beschränkt war, wurden als potentielle Kunden gesehen und zeigten auch reges Interesse. Aufträge gab es aber keine.

Class 520A fireless 0-10-0 for Leipzig Fair

Im Rahmen seiner Farbgebungsexperimente der 1960er Jahre hat Jochann Ketterik manchen der Loks einen attraktiven blauen Anstrich gegeben.

Class 520A firelss 0-10-0 in experimental blue livery

Durch die Einführung speziell angefertigter Speicherlokomotiven von Artur Gorote wurde in den mittleren 1990er Jahren eine Anzahl 520A überflüssig und einige wurden an Industriekonzerne weiterverkauft. Dazu gehörte die Amšunt Chemiewerke GmbH in Kalmorsch, die sie mit einem hübschen apfelgrünen Farbanstrich mit schokoladenbraunen Rahmen versehen hat.

Class 520A fireless 0-10-0 sold to Amšunt Chemical Works in Kalmorska

Text und Grafiken © Norman Clubb 2015