Mehrzwecklokomotive
Klasse 333B h3
Konstruktion
von Mikhail Rodnivacek
Erbaut
1955 von North British Locomotive Co., Glasgow, Schottland
Die
Entscheidung von Rodnivacek, gerade
nach dem Erscheinen seiner Klassen 423D und 423E neue
1'C1'-Loks mit Schlepptender zu bauen, erscheint auf den
ersten Blick bestenfalls paradox. Zu dieser Zeit
wurden die früheren, von Tešlov
konstruierten 1'C1'-Loks der Klasse 333A
ausgemustert und ein passender Einsatzbereich für die 333B ist
schwer zu erkennen. Außerdem stellten die 1950er Jahre für
den Dampfbetrieb in ganz Europa eine Zeit des
Niedergangs dar. Daß die RSR dagegen die Entscheidung über
einen Strukturwandel auf das Jahr 1980 vertagte, ist allein Rodnivacek
zu verdanken. Vor diesem Hintergrund plante Rodnivacek
bereits die nächste Generation von Dampflokomotiven, brauchte aber
kurzfristig eine schnellere Version der 423D. Die 333B wurde (etwa wie
die türkische 1'E1' der Klasse
57) fast ausschließlich aus
einheitlichen Baugruppen und Bestandteilen zusammengesetzt. So
wurde der Zusammenbau vereinfacht und der Konstruktionsaufwand aufs
Minimale reduziert. Insgesamt wurden 18 Maschinen gebaut, von denen
manche Boxpok-Treibräder besaßen (und somit Klasse 333BB
wurden) und manche mit einem
Vanderbilt-Tender fuhren. Alle vier Variationen waren anzutreffen. Die
333B wurden von den hochfortschrittlichen und anspruchsvollen
Lokomotiven vom Rodnivaceks Nachfolger Jochann Ketterik rasch
überschattet und das letzte Exemplar wurde 1977 ausgemustert.
Der sich in den 1950er Jahren
abzeichnende Trend gen Ventilsteuerung hat die 333B beinahe links
liegen lassen. In der Tat war es möglich, den Auftrag für die
letzten sechs Maschinen, die sodann Klasse 333BC wurden, zu
ändern. Trotz der Überlegenheit der Ventilsteurung ereilte
diesen Loks aber das gleiche Schicksal wie ihren mit Schiebern
ausgestatteten Schwestern.