Experimentale Mitteldruck-Verbundlokomotive Klasse 434A h3v
Konstruktion von Bela Šahlmeti
Erbaut 1928 von Henschel & Sohn, Kassel, Deutschland

Während seiner kurzen Karriere bei der RSR hatte sich Bela Šahlmeti durch seine bilderstürmerische Einstellung gegenüber vielen der Traditionen der RSR mit einigen Mitgliedern des höheren Managements arg verfeindet. Mit der Abschaffung der eleganten waldgrünen Farbgebung seines Vorgängers Belčamin und der völlig neuen Verwaltungsstruktur, die er sowohl den Betriebswerken als auch den Bauingenieuren so gut wie aufzwang, hatte sich die Lage bei Šahlmeti in den späten 1920er Jahren schön zugespitzt. Als er von den Hochdrucklokomotiven hörte, die neuerdings für die englische LMS und andere Bahnen gebaut wurden, beschloß Šahlmeti, selbst eine auszuprobieren. Natürlich konnte der Entwurf eines Anderen nie gut genug sein, sodaß er die hier gezeigte Konstruktion mit Brotan-Kessel erarbeiten und Henschel vorlegen ließ. Eigentlich war die 434A keine echte Hochdrucklok wie z.B. die Nr. 6399 der LMS, da ihr Kessel nur bis 30 atü beansprucht wurde. Trotzdem ließen die ersten teueren Probleme nicht lange auf sich warten.

Hinter dieser Kulisse verschwor sich bereits die interne Politik der höheren Verwaltung, um Šahlmeti seines Amtes zu entheben. Zwar war die Bestellung an Henschel genehmigt worden aber das Protokoll war nicht strikt eingehalten worden. So wurde es den Feinden von Šahlmeti möglich, ihm eine Überschreitung seiner Kompetenzen vorzuwerfen und seine Entlassung zu fordern. Im Laufe des daraus resultierenden Konflikts wehrte sich Šahlmeti mit der Hilfe seiner Freunde im Vorstand aber letztendlich mußte er einsehen, daß er seinen Job verloren hatte. Schließlich hat sich auch Henschel gewehrt, indem sie sich weigerte, die Lok zurückzunehmen oder einen Pfennig an die RSR zurückzuzahlen.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011