Class DD1 0-8-0+0-8-0 (1911) 

Verbund-Hilfslokomotive Bauart Garratt Klasse DD1 h4vt
1. Entwurf 1911 von Karel Belčamin

Die Lokomotiven der RSR brachte die Steigung zu Rowenberg schon immer an ihre Leistungsgrenzen. Vor allem Güterzüge haben große Mühe gehabt, um die Steigung von 1 zu 45 zu überwinden, sodaß der Bedarf nach einer wirksamen Hilfslok immer dringender wurde. Wegen der Probleme der Klasse CB1 Bauart Hagans von 1904 hatte sich Karel Belčamin vor der Anwendung von Gelenklokomotiven sehr gehütet, sodaß die RSR dazu gezwungen war, verschiedene allzu schwache oder sonst ungeeignete Maschinen notgedrungen einzusetzen. Allein die einmal vorhandene auf Basis der CB1 umgebaute Tenderlok der Klasse D7 war tatsächlich nützlich. Im Jahre 1909 aber hat Beyer Peacock in Manchester die ersten Lokomotiven der Bauart Garratt nach Tasmanien geliefert und bereits nach kurzer Zeit erfreute sich dieser Maschinentyp in vielen Regionen der Welt großer Resonanz. Für Belčamin war die Garratt-Lok ein Himmelsgeschenk und er verlor dabei keine Zeit, die hier gesehene Konstruktion zu entwerfen. Die Antriebseinheiten waren mit dem Fahrgestell der D-gekuppelten Klasse D8 vom Jahre 1910 einheitlich, allerdings jeweils mit 2-Zylinder-Verbundantrieb. Das geschätzte Dienstgewicht betrug 103 Tonnen, dies hätte eine theoretische Zugkraft von etwa 27 Tonnen ermöglicht. Schon im Alleingang hätte eine solch leistungsfähige Maschine die Güterzüge der RSR mühelos den Rowenberger Berg hinauf schleppen können, ganz zu schweigen von lediglichem Helfen aber die Fahrt bei den im normalen Betrieb erreichbaren Geschwindigkeiten (sozusagen, auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter) wäre alles Andere als rühig gewesen.

Nach Beratungen und nicht wenig Feilscherei mit Beyer Peacock hat der Vorstand der RSR (sehr zum Leidwesen von sowohl Beyer Peacock als auch Karel Belčamin selbst) die Schlußfolgerung getroffen, daß die DD1 trotz ihrer großen Leistungsfähigkeit eine allzu große Investion in einer Lokomotive beschränkter Anwendbarkeit dargestellt hätte, zumal bei einer geringen Stückzahl der Einzelpreis sehr hoch ausgefallen wäre.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011