Warum diese D-Kuppler gebaut wurden, ist ein ziemliches Geheimnis, denn die 1910 zur Verfügung stehenden Güterzugloks waren allgemein ihren Aufgaben gewachsen. Vielmehr lag wahrscheinlich ein politisches Motiv dahinter, da der Vorstand mittlerweile vorwiegend österreichische Anbieter stark bevorzugte. Obwohl diese Phase von recht kurzer Dauer war, ist die Bestellung für die eigentlich nicht dringend benötigte Klasse D8 von Karel Belčamin darauf zurückzuführen. Es war mindestens möglich, den Konstruktionsaufwand durch die Verwendung des Dampfkessels der Klassen B10 und B11 zu minimieren. In der Tat wurden die Kraußschen Maschinen dem Ruf ihres Erbauers für solide Arbeit und Zuverlässigkeit gerecht und machten die Ausmusterung bzw. Herabstufung manch älterer Lok möglich. Zwischen Ende 1910 und Anfang 1911, als die Klasse E1 ihren Dienst antrat, wurden siebenundzwanzig Maschinen geliefert. Bela Šahlmeti ließ einige dieser Loks als 1'B umbauen, um deren Laufeigenschaften bei höheren Geschwindigkeiten zu verbessern. Die Klasse D8 blieb im Vorpswehener Raum konzentriert, bis die letzten umgebauten Exemplare in den frühen 1930er Jahren ausgemustert wurden.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011