Klasse C11 1'C h4v (1901) - Entwurf

Mehrzweck-Verbundlokomotiven Klassen C11 & C11A h4v
Konstruiert 1910 von Karel Belčamin

Als das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts seinem Ende neigte, überlegte Belčamin die Ablösung verschiedener älterer Klassen von Reisezuglok, die z.T. noch vom Jahr 1875 herrührten, die schon vor langer Zeit in untergeordnete Dienste abgedrängt worden waren und ihr fortgeschrittenes Alter unverkennbar spürten. Jüngere Lokomotiven standen aber als Ersatz nicht zur Verfügung. Deshalb beschloß Belčamin, eine kleinere Lok gezielt für mittlere Dienste zu entwickeln. 1910 war dies ein ziemlich revolutionäres Konzept. Die hier zu sehende elegante kleine 1'C war mehr oder weniger eine Schlepptender-Version der 1'C1' h4vt der Klasse C10. Für die Strecken, auf denen ihr Einsatz vorgesehen war, hätte sie etwas zu schwer auf den Schienen gestanden - die maximale Achslast wurde auf 18,9 Tonnen geschätzt. Da er keiner war, der leicht aufgibt, machte sich Belčamin daran, die Konstruktion für höhere Geschgwindigkeiten auszulegen, um die Maschinen für Schnellzugdienste auf den wichtigeren Strecken besser zu eignen. Das Ergebnis ist unten zu sehen:
 
Klasse C11A 1'C h4v (1910) - Entwurf

Mit Ausnahme des Treibraddurchmessers waren die beiden Konstruktionen in fast jeder Einzelheit identisch. Selbst die Höhenlage des Dampfkessels blieb unverändert, was den Eindruck macht, daß Belčamin diese Zeichnung in großer Eile herstellen ließ, um bloß etwas vorzeigen zu können. Leider schaute der Bauingenieur sehr skeptisch (höchstwahrscheinlich wegen der schlechten Laufeigenschaften der 1'C1'-Tenderloks) auf die einzelne Vorlaufachse. Auf eine C-gekuppelte Schnellzuglokomotive mußte die RSR schließlich noch fünf Jahre lang warten.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011