Klasse B15 2'B h4v (1907)

Schnellzug-Verbundlokomotive Klasse B15 h4v
Konstruktion von Karel Belčamin
Erbaut 1907 von Beyer Peacock, Manchester, England

Die zweite 2'B-Konstruktion, die aus der Weltreise von Belčamin hervorging, war diese elegante Maschine, die wie ihre Cousine des vorigen Jahres von Beyer Peacock gebaut wurde. Diesmal wählte Belčamin aber die Anordnung des preußischen von Borries, wobei alle vier Zylinder in einer Ebene liegen und die erste Kuppelachse antreiben. Um einen bestmöglichen Ausgleich der hin- und hergehenden Massen zu erreichen, gestaltete Belčamin das innen liegende Fahrwerk etwas stärker als tatsächlich erforderlich wäre. So besaß die Maschine auch bei hohen Geschwindigkeiten einen äußerst ruhigen Lauf. Diese exzellenten Lokomotiven erwiesen sich auch als sehr freilaufend und verdienten sich rasch einen Ruf für Wirtschaftlichkeit und Pünktlichkeit. Im Jahre 1912 wurde bei einem (für Ruhnien) rekordbrechenden Probelauf zwischen Bewitz und Gnadenstadt eine maximale Geschwindigkeit von 137 km/h erreicht. Dadurch wurde die öffentliche Fantasie regelrecht beflügelt, sodaß diese Maschinen jahrelang äußerst populär blieben. Die letzten Exemplare waren bis in die 1940er Jahre hinein im Einsatz.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011