Class D6 4-8-0

Mehrzweck-Verbundlokomotive Klasse D6 n4v
Konstruktion von Karel Belčamin
Erbaut 1904 von Beyer, Peacock & Co, Manchester, England

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts suchte die RSR erneut nach einer leistungsfähigeren Lokomotive, die das wachsende Verkehrsaufkommen bewältigen konnte. In mancher Hinsicht stellte die D6 eine bedeutende Abweichung von der füheren Konstruktionspraxis dar. Mit dieser schlanken 2'D wurde wieder nach dem Erfolg beim Verbundverfahren gesucht. Der Kessel, der mit dem der Klasse C5B identisch war, war dem Dampfbedarf der größeren Zylinder und kleineren Treibräder nicht gewachsen. Darüber hinaus versuchte das Triebwerk bei jeder Geschwindigkeit über 30 km/h, sich energisch zu zerrütteln. Die Maschinen wurden auf der Steigung zwischen Kampone und Arnegg ausprobiert, waren aber stark überfordert, es sei denn, sie wurden gnadenlos vorangetrieben, was wiederum zu verheerenden Brennstoffkosten führte. Deshalb verweilten sie ihre wenigen bleibenden Jahre vor Kurzstreckengüterzügen im Bewitzer Raum und beim Rangieren am Bewitzer Hafen. Nur sechs Exemplare dieser ziemlich unglücklichen Maschinen wurden gebaut, was angesichts deren eleganten Umrisse Schade war. Bis 1910 wurden endlich alle durch die von sich aus wirtschaftlicheren D-gekuppelten Klasse D8 ersetzt.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011