Verbund-Tenderlokomotive
Bauart Mallet Klasse BB1 n4vt
Konstruktion von Karel Belčamin
Erbaut
1902 von der Maschinenfabrik Esslingen, Esslingen, Deutschland
Die
Bewitzer Hafenanlage fordert die Ingenieure der RSR schon immer heraus,
Rangierlokomotiven für das dortige ausgedehnte Gleisnetz zu
liefern. Die D-Kuppler der Klasse O hatten sich sehr gut bewährt,
konnten aber ihr fortgeschrittenes Alter nicht verheimlichen (die
wurden 1878 in Dienst gestellt) und ärgerten mit ihrer Neigung zur
Entgleisung auf den besonders engen Kurven am Südbecken. Die zwar
nicht neue Bauart Mallet schien, für die vorliegende Aufgabe gut
geeignet zu sein. Belčamin bestellte 1902 bei der
Maschinenfabrik Esslingen zwölf Exemplare der hier gezeigten
eleganten Tenderlokomotive. Durch deren gelenkiges Fahrgestell
vermochte sie, auf allen Gleisen zu fahren und auf ihren vier
Treibachsen lag ausreichend Reibungsgewicht. Die Rangieraufgabe am
Bewitzer Hafen war wohl als Nische zu sehen und schützte die BB1
jahrelang vor emporkömmlichen Nachfolgerinnen. Die 2'D der Klasse
D6 konnten sie regelrecht abschütteln. Erst 1920 wurden sie 1920
durch die C-gekupplte 323A von Bela Šahlmeti ergänzt
und letztendlich 1928 von dessen D-Kupplern der Klasse 433B
verdrängt. Wegen ihrer Fähigkeit, enge Kurven zu durchfahren,
konnten sieben Loks an Industrieunternehmen verkauft werden, drei davon
an die Amesch-Chemie in Kalmorsch. Von diesen ist eine erhalten
geblieben und steht am Bw Plisiff betriebsfähig.
Text und Grafik
© Norman Clubb 2011