Personenzuzglokomotive
Klasse
C6 n4
Konstruktion
von Karel Belčamin
Erbaut
1900 von August Borsig, Berlin, Deutschland
Technisch
weist diese fast archäisch aussehende Lokomotive eine unheimlich
familiäre Ähnlichkeit mit der 1894er Klasse B12 auf. Der Grund
hierfür ist leicht erkennbar. Die als erste 2'C
von Belčamin
konstruierte 1896er Klasse C4 war ein Flopp und deshalb wurde trotz des
Erfolges der 1897er Klasse C5 zur Anordnung aller vier Zylinder in
einer Ebene unter der Rauchkammer mit einfacher Dampfdehnung der B12
zurückgekehrt. Belčamins
Unentschlossenheit
zur besten mechanischen Anordnung ist hier klar zu sehen.
Bei späteren Exemplaren wurden Überhitzer eingebaut aber die
hier gezeigte Maschine verwendete, ebenso wie ihre ältere Cousine,
Naßdampf. Diese Loks waren bei den Mannsachaften beliebt aber oft
als eigenwillig gesehen (besonders dann, wenn die Dampferzeugung ohne
sichtbaren Anlaß zusammenfiel). Immerhin kümmerten sie sich
bis in die 1930er Jahre hinein um mittleren Personenverkehr. Die
Lokomotive Nr. C6-14, die sich durch das Erklimmen des Rowenberger
Bergs mit 60 km/h und einer Anhängelast von 180
Tonnen berühmt machte, blieb nach der Ausmusterung der Nachwelt erhalten und steht
heute im Bewitzer Museum für Naturwissenschaft und Technologie.
Im Jahre 1900 erfreute sich auf der Pariser Ausstellung die rot angestrichene Nr. C6-01 als erste Maschine der Klasse großen Interesses.
Ein weiteres Mitglied der Klasse C6 erhielt 1902 anläßlich des 500-Jährigen Jubiläums der Dämenower St.-Carolus-Universität den unten zu sehenden Sonderanstrich. Das fast grelle Blau der Universitätsfahne erscheint für eine Eisenbahnlokomotive etwas weniger geeignet.