De
Glehn-Verbund-Personenzuglokomotive
Klasse
C4 n4v
Konstruktion
von Karel Belčamin
Erbaut
1896 von Emil Škoda, Pilsen, Österreich-Ungarn
Nach
dem Erfolg seiner Klasse D5 nahm sich Karel Belčamin als nächstes
vor, eine Mehrzwecklokomotive für die Hauptstrecke der RK und das
südliche Hochland zu entwickeln. Die D5 hatten sich gut
bewährt, das einzige Problem lag darin, daß die
Tandemverbund-Zylinder sehr große hin- und hergehende Massen
besaßen und die Kolbenstangenbuchsen zwischen den Hoch- und
Niederdruckzylindern schwer zugänglich waren, was die Wartung
erheblich erschwerte. Scheinbar würde die Anordnung nach de Glehn
eine Lösung bieten. Ein Erstlos von 12 Exemplaren dieser 2'C wurde
im Laufe des Jahres 1896 von Škoda geliefert. Kaum waren die
ersten
Maschinen im Einsatz, als klar wurde, daß mit dieser
Pionierarbeit von Belčamin einiges nicht in Ordnung war. Das vordere
Drehgestellt hat unzureichend
Führung geleistet, sodaß die Maschinen sehr unruhig liefen
- es ereigneten sich bereits in den ersten vier Monaten zwei
Entgleisungen.
Auch hatten die Loks einen sehr schweren Gang, was auf verschiedene
Faktoren zurückgeführt wurde, namlich die
engen Dampfwege, ein ungünstiges Zylindervolumensverhältnis
von 1:1,68 (das für zeitgenössische Verhältnisse relativ
gering war) und einen
hohen Auspuffgegendruck (letzteres wurde festgelegt, um der
mangelhaften Dampferzeugung entgegenzuwirken, die auch manchen
Lokdienstleiter veranlaßte, auf Doppelbespannung zu bestehen). Da
diese Mängel aus zugrunde liegenden Fehlern in der
Konstruktion (was an sich ein verheerender Vorwurf gegen das technische
Können Belčamins sowie die
Nachwuchserziehenungpolitik der RSR darstellte) hervorgingen, konnten
sie auch nicht durch
irgendwelche Nachbesserungen behoben werden. Die Lösung, die
Belčamin ergriff,
war radikal aber wirksam. Sobald
genug Exemplare der neuen C5 zu Verfügung standen, wurden alle
zwölf Maschinen ausgemustert und
innerhalb weniger Jahre verschrottet. Nicht zum letzten mal hat
Belčamin mit einer Politik der "Brandrodung" das Problem nicht
zufriedenstellender Lokomotiven gelöst.
Text und Grafik
© Norman Clubb 2011