Verschiebe-Tandemverbundlokomotive
Klasse O n4v
Konstruktion von Marek
Luršimonš
Erbaut 1878 von John
Cockerill, Seraing, Belgien
Daß die hier
gezeigte Maschine aus Belgien stammt, darf keinen wundern. Mit ihrem
Flaman-Kessel, ihren Tandem-Verbundzylindern, ihrem zweifachen Dampfdom
und ihrem Außenrahmen ist sie eine wahre Botschafterin ihrer
Heimat. Der Grund für ihr Dasein liegt im Ausbau der Hafenanlagen
in Bewitz, wo eine Lokomotive gefordert war, die die dortigen engen
Kurven mit schweren Lasten passieren konnte. Und das konnte die Klasse O auf
alle Fälle. Zehn Lokomotiven wurden 1878 von Cockerill geliefert,
das waren die allerersten Tandemverbundloks der Welt. Zwölf
weitere, die in manchen Abmessungen größer waren, folgten
1880. Alle wurden zunächst dem Bw Bewitz-Hafen zugeteilt aber 1893
wurden vier Stück nach Plisiff versetzt. Die Versuchung, eine
solch leistungsfähige Maschine auf der Strecke auszuprobieren, war
natürlich groß aber zwei Versuchsfahrten endeten in
einer Entgleisung (glücklicherweise mit Güterzügen) und
die
Klasse O blieb für den Rest ihrer Zeit auf den Rangier- und
Güterbahnhöfen.
Text und Grafik
© Norman Clubb 2011