Class Q 4-4-0 (1875)

Schnellzuglokomotive  Klasse Q n2
Konstruktion von Marek Luršimonš
Erbaut 1875 von Fives-Lille, Paris, Frankreich

Obwohl die Beförderung der Schnellzüge der RSR den "Allegrettos" (Klasse A3) keine Probleme bereitete, waren Stimmen mit der Behauptung laut geworden, daß die Zeit der dreiachsigen Schnellzuglok schon vorbei war und somit auch die Tage der Klasse A3 gezählt waren. Luršimonš antwortete auf dieses fadenscheinige Argument mit der etwas zierlichen Klasse Q. Es wurde bald klar, daß sie im Vergleich mit den "Allegrettos" keinen Vorteil boten und bei den Lokmannschaften erheblich weniger beliebt waren. Die Kessel waren nur geringfügig gewachsen und hatten ihre Not, den größeren Zylindern genug Dampf zu liefern. Die Q mußten oft gnadenlos angetrieben werden und verbrannte dabei verheerende Mengen Kohle. (In der Tat flog viel davon unverbrannt durch den Schornstein empor.) Einige Exemplare wurden 1883 mit größeren Kessel und Zylindern umgebaut, um Klasse Q2 zu bilden. Von diesen blieben die letzten bis 1899 im Einsatz. Die übrigen Q wurden bald auf untergeordntete Dienste herabgestuft und bis zu den frühen 1890er Jahren verschrottet.

Die Zuordnung der Klassenbezeichnung "Q" in Folge auf die "N" ist offensichtlich unlogisch aber offenbar hat Luršimonš dermaßen unlesbar geschrieben, daß der für die Unterlagen des Zeichenbüros zuständige Angestellte das "O" für "Q" hielt. Als der Fehler entdeckt wurde, war es zu spät, die große Anzahl Zeichnungen und anderer Papiere zu korrigieren. Luršimonš reagierte pragmatisch und kennzeichnete seine nächste Konstruktion (die D-Kuppler von 1878) als Klasse "O". Diese Anomalie erklärt auch die Kennzeichnung "Q1" der 1882 gebauten 1'B1'.

Text und Grafik © Norman Clubb 2011